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Klaus und Ursula – seit 2010 sind sie ein Liebespaar. Er war, als sie sich kennen lernten, 70 Jahre alt und steckte mit seiner Batteriefirma in großen finanziellen Schwierigkeiten. Die drei Jahre jüngere Ursula wurde sein rettender Engel.

Ihre Liebe wird seither durch immer neue Schwierigkeiten auf die Probe gestellt. Seine Firma machte Verluste, die Sparkasse reduzierte die Kredite, verlangte, dass Klaus wegen seines Alters einen Nachfolger für seine Firma suchte – vergeblich. Es folgten: Insolvenz, Kontopfändung, die Aufforderung zur Vermögensauskunft und das Schlimmste: Die drohende Zwangsversteigerung seines Privathauses.

Klaus wehrt sich mit Gerichtsprozessen, Beschwerden und Anzeigen. Finanziert mit dem Geld seiner Freundin. Denn er hat nichts mehr. Er glaubt, dass seine alte Firma gar nicht hätte insolvent werden müssen, wenn die Sparkasse die Zinsen für seine hohen Kredite richtig berechnet hätte. Ein Gutachten – ebenfalls von Ursula bezahlt – bestätigt seinen Verdacht. Rund 422.000 Euro habe die Sparkasse zu viel kassiert – sagt der Kontoprüfer Hans Peter Eibl. Mit diesem Gutachten geht Klaus Stratmann erneut vor Gericht. Aber der Richter will es nicht berücksichtigen. Denn Stratmanns alte Firma gehört ihm längst nicht mehr. Ursulas Nerven liegen blank. Von Nackenschmerzen geplagt, kann und will sie nicht mehr.

Doch er ist ein Dickschädel – von Kindesbeinen an. Der Vater schlug ihn grün und blau. Einmal hat er ihm ein Brett mit Nägeln in den Rücken gerammt. Die Angst, vernichtet zu werden, sitzt tief. Ursula vermutet, dass das der Grund dafür ist, dass er immer weiter kämpfen muss. „Er kämpft und kämpft. Wahrscheinlich bis er tot umfällt. Aber ich stehe zu ihm. Wenn ich ihn jetzt hängen lasse, dann steht er da ganz alleine. Wir müssen da jetzt einfach durch.“

Kamera: Tobias Baader, Jürgen Behrens, Rainer Friedrich, Stephan Neuhalfen, Hubert Schick
Ton: Jule Buerjes, Oliver Thiebes
Schnitt: Ewa Jankowska
Musik: Jens Hafemann
Sprecher: Gregor Höppner
Redaktion: Ulrike Schweitzer und Martin Suckow

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Erstsendung
12.03.2015 / WDR

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